Gemeinsam Online meditieren – geht das?
Heute erfahren Sie, was Online alles möglich und machbar ist. Die Leiterin des Zen Zentrums erzählt, wie Online Meditieren mit Gruppen gehen kann und wieso das Format auch nach Corona weitergeführt wird.
Dr. Fleur Woess hat angefangen als Japanologin, Univ.Prof. Uni Wien (Lehraufträge FU Berlin, Uni Zürich), dann war sie als Vortragende im Speaker Business, später in der Wirtschaft (Zen für Manager) tätig. Danach gründete sie das Zen Zentrum in Wien. Sie ist auch erfolgreiche Buchautorin und Podcasterin. Die Bücher gehören zwei Bereichen an: Einerseits dem Auftreten, andererseits dem Innehalten und der Meditation – klingt wie ein Spagat, passt dann aber doch wieder zusammen.
Was macht man genau als Zen-Lehrerin und Leiterin des Zen Zentrums?
Zuerst geht es natürlich um Meditation. Das Zentrum ist ein Ort an dem man Zen lernen und üben kann, jede Woche und auch mehrmals. Es ist ein Ort der Stille, den die Menschen aufsuchen können. Ich bilde Kursleiter aus, halte Vorträge, schreibe Bücher, Blogs und mache auch Podcasts.
Ich selber habe ja auch mein ganzes Business umgestellt, einen Online Kurs entwickelt auf dem Weg zum ONLINE MEETING MASTER, mache dazu Live Online Seminare und begleitete Kurse (kurse.magdableckmann.at).
Zen in Zoom – Online Meetings im Schweigen
Ich bin ja schon überzeugt, dass Online viel funktioniert, nur Online meditieren – das kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Wie machst Du das?
Durch Corona haben wir vieles dazugelernt, auch das Meditieren. Wir haben viel probiert und es ist ein Kurs herausgekommen, in dem wir uns jede Woche treffen. Es fallen ja viele körperlichen Signale und das Gefühl für die andere Person weg, deshalb braucht es mehr Regie. Wir begrüßen zum Start die neuen Mitglieder, wir freuen uns ja auch uns zu sehen. Wir sind nicht so streng. Alle sind auf stumm geschalten. Wir meditieren dann 40 Minuten jeder für sich mit Kamera an. Wenn das für jemanden zu lange ist, dann macht er/sie sich dunkel und kommt nach 40 Minuten wieder. Für uns ist es sehr erstaunlich, dass wir das Gefühl haben, so in der Gruppe zu meditieren.
Nach 40 Minuten erzähle ich eine Geschichte und wir reflektieren dann gemeinsam darüber. Durch die Meditiation sind wir sehr ruhig geworden. Wer etwas sagen will, verbeugt sich, das ist das Signal. So fallen wir uns nicht ins Wort und alle sind danach sehr inspiriert, da wir so viele verschiedene Aspekte erfahren.
Nach einer Stunde ist die Einheit dann beendet und wir schalten aus.
Hier werden auch die üblichen Online Meeting Regeln beachtet:
- Es braucht eine Regie und mehr Anleitung der Teilnehmer*innen
- Die Kamera soll an bleiben
- Die Teilnehmer schalten sich auf stumm
- Es wird pünktlich begonnen, Smalltalk gibt es vorher
- Mehr Disziplin und sich nicht unterbrechen
- Von überallher kann teilgenommen werden
Wie sind die Rückmeldungen, gab es mehr Teilnehmer*innen als in Präsenz?
So genau kann ich das nicht sagen. Bei Events, intensiveren Veranstaltungen, sind mehr dabei. Das interessante ist, es sind andere Menschen, die an den Online Meditiationen teilnehmen.
Sind die gleichen online dabei wie in Präsenz?
Nein, es sind nicht die gleichen. Wir haben viele internationale Gäste dazugewonnen, aus der Schweiz, aus Spanien und vielen anderen Ländern. Sie sind dankbar dabei zu sein, da sie in Regionen wohnen, wo es sonst keine gemeinsamen Mediationen gibt.
Online Meetings werden ja sicher bleiben. Werden auch Online Medidationsgruppen bleiben? Wirst Du dieses Format auch nach dem Lockdown bzw. Corona weiterführen?
Absolut – ganz sicher. Die Menschen warten darauf. Die Frage ist nur, was behält man bei? Wir haben ja viele Formate Outdoor, Online und das normale Programm – da gilt es zu überlegen.
Fazit: Es ist Online fast alles möglich. Weihnachtsfeiern, Geburtstagsfeiern und auch Online-Meditation.
Zum Abschluß eine kurze Geschichte von Fleur Woess:
Ein Zen Meister sitzt in seinem Tempel und bekommt Besuch von einem wohlhabenden Mann. Der erzählt ihm seine Probleme, die er im Alltag hat. In dem Moment fliegt eine Bremse herein, ein Insekt.
Der Zen Meister schaut immer auf die Bremse und beobachtet sie. Das verärgert den Mann, und er sagt: „Die Bremse scheint Sie ja sehr zu interessieren.“ Da sagt der Zen Meister: „Ja, es ist so traurig, diese Bremse ist hereingekommen und in diesem alten Tempel sind so viele Löcher, durch die sie locker wieder hinaus fliegen könnte, nur sie prallt immer wieder gegen das Fenster und wird daran sterben. Und sie ist nicht die einzige der es so geht.“
Die Geschichte erzähle ich deswegen, weil es nicht nur einen Weg gibt, Dinge zu tun, es gibt sehr viele, neue Wege. Auch dank Corona.
Wir sollten die Krise als Chance sehen, dass wir Dinge neu und anders machen können und viel dazulernen.
Sehr schöne Geschichte, danke dafür! Es geht ja auch darum, die offenen Fenster zu sehen und auch durchzugehen und zu fliegen.
Herzlichen Dank – und wir sind uns einig: Online Medidationen wird es auch nach dem Lockdown und nach Corona weiter geben.
Fleur Woess finden Sie im Netz unter:
Online Meditationen: www.mishoan.at
Geschichten zum Nachdenken: „Fleurs-Zen-Podcast“
Fleurs Blog: www.fleurszenblog.com
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