Was Sie gegen die Angst vor dem Rotwerden unternehmen können
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Wann es zum ersten Mal auftauchte, weiß er nicht mehr. Aber seit seiner Jugend kennt er das Gefühl: Wie sich die Röte durch eine Hitzewelle, die durch den ganzen Körper strömt, ankündigt. Wie das Herz bis zum Hals klopft. Wie hektische, rote Flecken an seinem Hals auftauchen. Der Schweiß aus allen Poren bricht. Und schließlich Ohren und Gesicht zu glühen beginnen: Wolfgang wird rot! Seine Horrorvorstellung: Vor einer größeren Runde zu sprechen, vor allem im beruflichen Alltag. Aber auch der Gedanke, dass er beim Elternabend seiner Tochter etwas sagen sollte, ist für ihn ein Albtraum, lässt seinen Adrenalinspiegel steigen. Wolfgang hat Angst vor dem Rotwerden.
Eine natürliche Körperreaktion

Dabei ist Erröten eigentlich eine ganz normale körperliche Reaktion bei Schüchternheit, Nervosität oder Unsicherheit, und zwar eine Abkühlreaktion: Wenn einem vor Aufregung heiß wird, weiten sich die Blutgefäße und der Blutdruck steigt. Und bei vielen Menschen, die leicht rot werden, fließt das Blut einfach langsamer wieder aus dem Gesicht zurück als bei anderen, deshalb wird das Erröten sichtbar. Kritisch wird die Sache nur, wenn die Angst vor dem Erröten stärker, ja sogar krankhaft wird, wenn in bestimmten Situationen Blockaden eintreten, wenn man sich deswegen zurückzieht, soziale Kontakte meidet – wie bei Wolfgang. Wenn also ein Teufelskreis beginnt, weil die Angst vor dem Rotwerden das Rotwerden fördert: Dann leidet man nämlich unter einer der häufigsten sozialen Angststörungen, der Erythrophobie. Die Zahl der Geplagten ist groß: Schätzungsweise acht bis 15 Prozent der Bevölkerung sind davon betroffen:
„Die Angst vor dem Erröten beginnt meist schleichend im jugendlichen Alter.“

Die Angst vor dem Erröten beginnt meist schleichend im jugendlichen Alter und trifft nach Einschätzung von Christa Roth-Sackenheim vor allem unsichere Menschen. Es sind mehr Frauen als Männer, die Gründe dafür sind unbekannt. ›Vielleicht liegt es daran, dass sich Frauen in ihrem Verhalten generell mehr daran orientieren, was sozial erwünscht ist‹, schätzt die Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Psychiater (BVDP).
Meditation und Sport als Entspannungstechniken

Am Anfang stehen stets unangenehme Erlebnisse: Der Betroffene wird rot, schämt sich, hat vielleicht noch ein Black-Out und wünscht sich nichts sehnlicher als ein Loch im Boden, in das er verschwinden kann. Gefährlich wird es, wenn er beginnt, vergleichbare Situationen zu vermeiden, seinen Körper zu intensiv zu beobachten und in einen Kreislauf der Angst zu geraten. ›Dann verfestigt sich – wie bei jeder Phobie – die Angst‹, erklärt der Psychotherapeut Michael Schellberg aus Hamburg. Er empfiehlt, zu einem Therapeuten zu gehen, wenn die Angst vor dem Erröten das Leben einschränkt. Er beobachtet, dass Betroffene häufig nicht ernst genommen werden, nach dem Motto: ›Aber das ist doch niedlich.‹

Die meisten Leute warten viel zu lange, bis sie zum Therapeuten gehen. Aber wenn eine Angststörung früh behandelt wird, verschwindet sie schnell wieder. Grundsätzlich rät er Menschen mit Erythrophobie das, was er allen Phobikern empfiehlt: das Erlernen von Entspannungstechniken wie Meditation sowie das Allheilmittel Sport.
Nach Meinung der Experten ist es zentral, die Situation nicht dramatischer darzustellen, als sie tatsächlich ist. Ein Trost: Der Kopf bleibt nicht stundenlang rot, sondern maximal für zehn Minuten. Meistens hat sich die Sache schon nach höchstens fünf Minuten erledigt…
Unzählige Situationen zum Erröten

Mal ganz abgesehen von dieser Krankheit – es gibt unzählige Situationen, in denen wir rot werden können. Und ich denke, beinahe jeder von uns hat es schon einmal erlebt – beim Vorstellungsgespräch, am ersten Tag im neuen Job, beim Smalltalk mit dem Vorgesetzten. Betroffene berichten von allen möglichen und unmöglichen Beispielen, in denen die »rote Pest« bei ihnen zuschlägt:
»Ich werde rot, wenn ich ein Lokal betrete.«
»Ich werde bei jedem Smalltalk rot.«
»Ich werde sogar rot, wenn anderen etwas peinlich ist.«
»Wenn ich mit meinem Chef spreche, werde ich immer rot, obwohl er sehr nett ist.«
»Ich werde rot, wenn ich auf der Straße angesprochen werde.«
»Ich werde rot, wenn ich ein Kompliment bekomme.«
»Ich werde rot, wenn andere mich anschauen.«
»Ich werde rot, wenn ich plötzlich irgendwo im Mittelpunkt stehe.«
»Ich werde rot, wenn ich denke: Jetzt bloß nicht rot werden.«
»Ich werde rot, wenn ich ein Referat halten muss.«
Gibt es eine Lösung?
Ja, definitiv! Denn in den meisten Fällen wird man rot, weil man sich – wie unser Wolfgang – vor einer negativen Bewertung fürchtet. Es geistern ständig dieselben Fragen in seinem Hinterkopf herum: Mache ich mich lächerlich, wenn ich jemanden anspreche? Machen die sich dann über mich lustig? Ist meine Leistung gut genug? Werde ich versagen?
Wie kann Wolfgang diese negativen Gedanken loswerden?

Es ist eigentlich gar nicht so schwer, bitte folgen Sie mir bei meinem kurzen Gedankengang: Leute, die niemals oder fast nie erröten, sind keinesfalls der Meinung, dass Menschen, die rot werden, schrecklich, furchtbar oder peinlich sind. Meistens bemerken sie es nicht einmal. Und wenn Sie es bemerken, dann nur wenn Wolfgang (oder andere) selbst sie geradezu darauf hinlenken, also zu stottern beginnen, vielleicht sogar ganz verstummen, ein Drama daraus machen, darauf hinweisen (zum Beispiel durch ihre Körpersprache). Wenn Wolfgang aber einfach mit dem weitermachen würde, was immer er gerade tut, wenn er selbst sich nicht auf seine Symptome konzentriert, wenn er sein Rotwerden einfach wegwischen, es ausblenden könnte, dann würden es die anderen sicher nicht bemerken.
Einfach weiter machen!
Das Geheimnis lautet also: Kümmern Sie sich nicht darum! Versuchen Sie, Ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken! Denken Sie, dass es anderen auch nicht besser geht. Denn auch mit dem Rotwerden sind Sie nicht allein. Denken Sie an Wolfgang!
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