Was Sie vom Hüttenwirt Reini lernen können
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich jetzt schon mit Erfolgsnetzwerken und Erfolgsnetzwerkern. Mein erstes Buch hieß „die geheimen Regeln der Seilschaften“, in dem ich erfolgreiche Netzwerker interviewte. Und heute möchte ich einen für mich sehr begnadeten Netzwerker vorstellen – deshalb heißt die Lektion heute auch: Was wir von Hüttenwirten fürs Netzwerken lernen können.
Sie können sich den Beitrag zum Thema auch als Podcast anhören oder hier als Video ansehen:
Man fühlt sich gut aufgehoben
Ich komme frisch vom Skifahren – einer meiner Lieblingsbeschäftigungen – weshalb ich auch regelmäßig in Schladming bin. Ein, zwei Mal im Jahr kehre ich dann auch auf der Schafalm ein. Die Schafalm ist auf der Planai eine recht bekannte Skihütte. Dort gibt es zwei Eigentümer, zwei Brüder, einer davon ist der Reini Schütter. Ich finde, dass die beiden dort die Alm so genial führen, dass sich die Menschen dort total willkommen und gut aufgehoben fühlen. Sie machen tolle Veranstaltungen, sind unter der Saison auch zu 80% der Zeit selber persönlich anwesend, sie begrüßen alle Gäste, setzen sich auch überall mal dazu – ganz unabhängig davon, ob es jetzt der Kanzler ist oder der Arbeiter von nebenan – das ist ihnen herzlich egal.
Hilfsbereitschaft zeigen
Sie reden mit jedem, so wie man halt auf der Alm auch mit jedem redet. Man hat immer das Gefühl, willkommen und gut aufgehoben zu sein. Und so war es auch letztes Mal: Wer bringt das Essen zum Tisch? Reini selber, weil gerade viel los war. Dann ein freundliches: „Ja hallo, grüß’ dich Magda!“ – denn viele seiner Gäste kennt er natürlich auch beim Namen – und danach setzte er sich auch kurz zu uns. Was dann noch passiert ist: Ein Freund von meinem Sohn hatte sich am Arm verletzt, und was hat Reini gemacht? Er zeigt uns drüben am anderen Tisch zwei Ärzte, die auch gerade dort waren und die er kannte, stellte sie uns vor und schon haben sie den Buben verarztet!
„Helfen weil man helfen kann“
Das war so eine hilfreiche und freundliche Geste, für die wir unheimlich dankbar waren. Er hilft, weil er helfen kann. Was können wir daraus fürs Netzwerken lernen? Ich glaube nämlich, dass der Reini ein wirklich begnadeter Netzwerker ist.
Begegnung auf Augenhöhe
Essentiell ist dabei, egal was wir beruflich machen oder wer wir sind, uns gegenseitig immer auf Augenhöhe zu begegnen. Nur dann kann gutes Netzwerken passieren.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass der Reini ein Bauernbub aus Schladming ist, aber ihm ist ganz egal mit wem er redet – sei das jetzt der Kanzler, ein Politiker, ein Unternehmer – das ist ihm wurscht! Er fühlt sich mit allen auf Augenhöhe. Und das ist eine ganz wichtige Eigenschaft von Profi-Netzwerkern. Die beiden Brüder haben ihre Hütte auch aufgebaut von klein auf größer, haben klein angefangen und es schließlich geschafft, sich da einen Namen zu machen und sich wirklich gut zu etablieren. Genau deshalb sehen sie sich immer auf Augenhöhe. Jeder ist als Mensch gleichwertig.
Es geht wirklich um diese Einstellung, darum, dass wir uns gegenseitig akzeptieren und anerkennen und uns auch nicht (selbst) kleiner machen und den anderen größer stellen, nur weil er vielleicht mehr erreicht hat oder augenscheinlich mehr Erfolg hat. Es ist wichtig, sich beim Netzwerken wirklich immer auf Augenhöhe zu begreifen, sich gleichwertig zu verstehen. Das ist eine ganz grundlegend wichtige Eigenschaft für gutes Networking.
Merke dir Namen
Was auch für mich dazugehört ist: Prägen Sie sich die Namen der Menschen ein! Nichts lieben wir mehr, wie wenn wir beim Namen genannt werden! Wenn unser Gegenüber einen persönlichen Gruß parat hat – „Ja hallo Magda, freut mich, dass du da bist!” – dann freuen wir uns gleich, weil wir wissen, dass er sich an uns erinnern kann und sich unseren Namen gemerkt hat. Das zeigt Wertschätzung. Deshalb: versuchen Sie, für sich diese Eigenschaft auch zu etablieren, damit Sie Ihre Gesprächspartner auch mit Namen in Erinnerung behalten. Denn jeder von uns fühlt sich dann wichtiger und wertgeschätzt, wenn er mit seinem Namen angesprochen wird.
3x den Namen wiederholen lässt ihn uns leichter einprägen!
Wie man sich am besten Namen merkt? Dafür habe ich auch einen Tipp: Wenn Sie jemanden neu kennenlernen, wiederholen Sie den Namen einfach dreimal im Gespräch! Einmal zu Beginn, gleich nach der Vorstellung, einmal in der Mitte und einmal am bei der Verabschiedung – dann haben sie den Namen schon dreimal wiederholt. So gelingt es einfacher, ihn uns in unser Gedächtnis einzuprägen, ähnlich wie beim Vokabellernen :-). Natürlich gibt’s dazu auch noch Unmengen von speziellen Gedächtnisübungen, aber 3x im Gespräch den namen zu nennen ist schon einmal eine ganz einfache, leichte Variante, die jeder versuchen kann, der sich schwer tut, sich Namen zu merken. Für mich ist diese Methode sehr hilfreich und wirksam.
Veranstaltungen organisieren
Eine weitere Eigenschaft von Top-Netzwerkern ist es, regelmäßig coole Veranstaltungen zu machen, wo Menschen gerne hinkommen, weil sie wissen, dass auch andere interessante Gäste dort sein werden. Am Anfang muss man vielleicht schauen, dass man auch ein, zwei wichtige Personen einlädt, und dann wird sich das schnell herumsprechen. Schauen Sie, dass Sie immer gut informiert sind, überlegen Sie sich, was Sie machen könnten, das die Leute interessiert und wo Sie andere einladen und miteinander vernetzen können. Bemühen Sie sich darum, zu einem Netzwerk-Knotenpunkt zu werden! Das ist das, was erfolgreiche Netzwerker strändig machen.
„Werde zum Netzwerkknoten!“
Noch eine wichtige Eigenschaft von Netzwerkprofis: Sie sind immer freundlich und sympathisch. Ich glaube, dazu braucht es eine gewisse Grundeinstellung: Ein Interesse an anderen Menschen, den Willen, auch gerne mit anderen Menschen zusammen zu sein.
Freundlich sein & Interesse zeigen
Wenn Ihnen das schwerfällt, immer freundlich zu wirken, zu lächeln und Interesse zu zeigen, oder falls Sie persönlich sehr introvertiert sind, dann suchen Sie sich einfach solche Kreise, in denen Sie auch wirklich gerne sind, denn dort wird es auch Ihnen gelingen. Aber falls es Ihre Absicht ist, Profi-Netzwerker zu werden, dann müssen Sie wirklich an Ihrer Einstellung arbeiten: Üben Sie sich der Überzeugung, dass es ganz viele verschiedene, interessante Menschen gibt, die alle einzigartige, sannende Beziehungen bieten können. Pflegen Sie die Gewohnheit, gern mit anderen Menschen zusammen zu sein. Nur dann wird es auch wirklich gut funktionieren und Sie werden echte, vertrauensvolle Kontakte aufbauen, die Ihnen lange erhalten bleiben.
Aufmerksames Verhalten
Noch ein wichtiger Punkt, der mir beim Reini wirklich aufgefallen ist, ist eine enorme Aufmerksamkeit und damit diese Bereitschaft, sofort zu helfen. Er hat, nachdem die Ärzte dem Bub den Arm geschient haben, ihm sofort eine Eis-Palatschinke geschenkt, um ihm eine Freude zu machen und ihn von den Schmerzen abzulenken! Diese Bereitschaft zu geben, andere einzuladen, zu überlegen: „Was kann ich für den anderen tun? Wie kann ich hilfreich sein?“ – das sind erstklassige Netzwerkeigenschaften. Er hat uns sofort diejenigen vorgestellt, die im Moment für uns relevant waren – ich hätte alleine nicht gewusst, wer hier jetzt ein Arzt ist, und wäre wohl auch zu keinem einfach so hingegangen und hätte um Hilfe gebeten. Aber Reini hat das gleich in die Wege geleitet, was nicht nur von Hilfsbereitschaft, sondern auch von großer Aufmerksamkeit zeugt.
Blog: Zuerst geben, dann nehmen!
Oft sind das einfache, leichte Dinge. Gesten, wie z.B. dem Nachbaren einen guten Handwerker zu empfehlen. Für Menschen in Situationen, wo Sie Hilfe oder Unterstützung benötigen, einfach einen Anruf tätigen oder irgendwie anders hilfreich zu sein. Dann haben Sie schon gegeben. Und ganz wichtig dabei: Tun Sie das auch ohne Erwartungen. Erwarten Sie keine Gegenleistung dafür! Ich stelle immer wieder fest: Das Universum gleicht es aus. Nicht heute, vielleicht auch nicht morgen, aber spätestens übermorgen. Und es muss auch nicht immer von den selben Menschen zurückkommen, aber es kommt dann halt von anderen. Wichtig ist diese Grundeinstellung, die Bereitschaft zu helfen, sobald ich merke, dass jemand Hilfe oder Unterstützung braucht. Das spricht sich herum und Leute werden sich so an mich erinnern. Und dann bekomme ich die Unterstützung auch, wenn ich sie mal benötige.
Zum Abschluss hat Reini uns auch noch mit dem Ski-Doo hinauf zur Station geführt, weil das Kind die Ski nicht tragen konnte, und wir haben dann mit der Gondel gut hinunterfahren können – noch dazu war das auch noch ein Erlebnis.
Fazit
Also Hilfsbereitschaft zu zeigen, andere wert zu schätzen, freundlich sein – klein Dinge machen uns bei anderen Menschen schnell sympathisch. Das merken und zeigen die dann auch anderen und erzählen davon, wie ich jetzt hier vom Reini erzähle. Und das ist ja schon einmal ein wichtiger Baustein am Weg zum erfolgreichen Netzwerker. Deshalb würde mich auch interessieren: Was sind Ihre Erfahrungen beim Netzwerken? Was sind so Ihre Fragen, die sie haben? Was fehlt Ihnen noch, um ein Netzwerkknotenpunkt zu werden? Ich freue mich, wenn Sie es mir in die Kommentare hineinschreiben! Auch freue ich mich über Feedback, wie Ihnen denn dieser Beitrag gefallen hat und welche Themen Sie sonst noch interessieren würden. Gerne widme ich den nächsten Blog Ihrem Thema! 🙂
Als Bonus gibt es für alle Leser eine kostenlose Checkliste, die ich Ihnen zur Verfügung stellen möhchte: „Was braucht es alles für den erfolgreichen Netzwerker“ – holen Sie sich die gleich unter www.magdableckmann.at/sa66! Dann haben Sie für sich schon mal eine gute Liste für den Start parat.
Ich freue mich auf Ihre Kommentare und wünsche alles Gute!
Ihre Magda Bleckmann
Links:
Die Schafalm finden Sie online unter: www.schafalm.at
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