Wer kennt es nicht: Ständig Verpflichtungen und Sorgen, die einen gedanklich ablenken, nicht ganz bei der Sache sein lassen, oder uns das Gefühl vermitteln, sie würden uns wertvolle Zeit stehlen, die wir eigentlich viel lieber ganz anders verbringen würden. Solche Gefühlslagen können auch beim Netzwerken unnötige Behinderungen darstellen – doch zum Glück kann man diese vermeiden! Im folgenen Blogbeitrag lernen Sie über positive Psychologie, die Vorteile guter Zeiteinteilung, und erhalten 5 Tipps, wie Sie Ihr Wohlbefinden ganz einfach steigern können.
Positive Psychologie und Netzwerken
Letztes Jahr war ich auf dem Kongress für positive Psychologie und wollte schon zu diesem Zeitpunkt meine Newsletterbezieher über diesen faszinierenden Ansatz informieren. Die Zeit verging und es ist untergegangen, doch immer wieder gab es neue Anstöße. Der letzte war das Buch meiner Kollegin Sandra Schubert „Happy Sales – Mit positiver Psychologie und Zeitmanagement zum Erfolg im Verkauf“ – Denn genau so soll es sein, die positiven Elemente beim Verkaufen sehen und Spaß am Leben haben, dann geht alles leichter.
Worum geht es bei der positiven Psychologie?
In der „alten“ Psychologie ging es immer nur um die Erforschung von Angst, Neurosen, Kindheit und Depressionen. Heute geht es mit der positiven Psychologie darum, die Erkenntnisse zu nutzen, um das Leben der Menschen erfüllter zu machen und Ihre Weiterentwicklung zu fördern – die Potentialentfaltung. Martin Seligmann, der Begründer dieser Forschung hat das so formuliert: „Wollen wir durch die Vergangenheit getrieben sein, oder von der Zukunft angezogen werden?“
Was ist unter Potentialentfaltung zu verstehen?
Philip Streit, der Vertreter in Graz, nennt es „Psychologie, die die Hand reicht, sie ermutigt und unterstützt, sie hilft Potentiale zu entfalten und eigene Ressourcen auszuschöpfen.“
Seligmann beschreibt fünf Bestandteile des Wohlbefindens – das sogenannte PERMA Modell:
* Positive Emotionen
* Engagement
* Positive Beziehungen („Relationships“)
* Sinn („Meaning“) und
* Zielerreichung („Accomplishment“)
Wenn es Ihnen gelingt, dreimal mehr positive als negative Emotionen zu erleben, wird sich Ihr Wohlbefinden steigern. Auch Engagement erzeugt Wohlbefinden – und hier sind wir bei den Netzwerkregeln. Ich sage immer: „Sei aktiv und baue Beziehungen auf!“, „Sieh darin einen Sinn und habe konkrete Netzwerkziele!“, und die oberste Regel des Netzwerkens: „Denke zuerst ans Geben und erst dann ans Nehmen!“
5 Tipps zum Wohlbefinden
Deshalb passen die folgenden Tipps zum Wohlbefinden so gut dazu und waren mir gleich vertraut – ich bin gespannt wie es Ihnen dabei geht (aus Netzwerk Psychologie 01/15):
1. Gib
Machen Sie etwas Nettes für einen Freund oder einen Fremden. Danken Sie jemandem. Lächeln Sie. Wenden Sie Ihre Zeit ehrenamtlich auf. Sich selbst und das eigene Glück in direktem Zusammenhang mit einer breiten Gemeinschaft zu sehen, kann unglaublich bereichernd sein und lässt die Beziehungen zu den Menschen, die Sie umgeben, entstehen und wachsen.
2. Gehe Beziehungen ein
Gehen Sie Beziehungen ein mit Menschen, die Sie umgeben. Mit Ihrer Familie, mit Freunden, Kollegen und Nachbarn. Zu Hause, in der Arbeit, Schule oder Gemeinde. Betrachten Sie diese Beziehungen als Eckpfeiler Ihres Lebens und investieren Sie Zeit in ihre Entwicklung. Diese Beziehungen werden Sie jeden Tag bereichern und unterstützten.
3. Lerne
Probieren Sie etwas Neues. Entdecken Sie ein altes Interesse wieder. Übernehmen Sie eine andere Aufgabe in Ihrem Beruf. Reparieren Sie ein Fahrrad. Lernen Sie ein Instrument und finden Sie heraus, wie Sie Ihr Lieblingsgericht selbst zubereiten können. Setzen Sie sich eine Herausforderung, bei der Sie sich freuen können, wenn Sie sie bewältigen. Das Lernen neuer Dinge wird Sie zufriedener machen und Ihnen zusätzlich Spaß bereiten.
4. Sei achtsam
Seien Sie neugierig. Nehmen Sie das Schöne wahr. Beachten Sie das Ungewöhnliche. Beobachten Sie die wechselnden Jahreszeiten. Kosten Sie den Moment aus, ob Sie nun zur Arbeit gehen, zu Mittag essen, oder mit Freunden reden. Seien Sie der Welt um Sie herum und Ihrer Gefühle bewusst.
5. Sei aktiv
Gehen Sie spazieren oder laufen. Begeben Sie sich in die Natur. Fahren Sie mit dem Rad. Spielen Sie ein Spiel. Arbeiten Sie im Garten. Tanzen Sie. Training wird Ihnen gut tun. Am wichtigsten ist: Entdecken Sie eine physische Aktivität, die Ihren körperlichen Bedürfnissen entspricht und sich leicht ausüben lässt.
Und wenn Sie jetzt sagen: „Ja, da stimme ich zu, das ist alles nachvollziehbar“, dann frage ich Sie: „Was davon machen Sie?“
Leben Sie den Moment? Machen Sie sich jeden Tag eine kleine Freude? Helfen Sie anderen? Treffen Sie sich regelmäßig mit Ihren Kontakten, vor allem mit denjenigen, die Sie sympathisch finden? Wann haben Sie das letzte Mal Dinge anders gemacht als bisher? Wann haben Sie das letzte Mal Ihnen fremde Menschen angesprochen, die ganz anders aussehen als Sie?
Wenn Sie jeden Tag auch nur eine Sache davon machen, werden Sie sehen, dass Ihre Zufriedenheit steigt. Nur ohne Erinnerung im Zeitplaner und regelmäßiges Tun wird sich keine Verhaltensänderung einstellen. Deshalb:
Machen Sie sich einen Plan!
Zeitmanagement muss nicht nur unangenehme Tätigkeiten oder Verpflichtungen betreffen – ganz im Gegenteil: Man kann sich auch seine Freizeit optimal einteilen und aus jeder Minute das beste machen, wenn man einen passenden Leitfaden hat. Mit der Zeit wird es zur Routine und schließlich zur Gewohnheit werden, Sie werden nie mehr auf so wertvolle Dinge vergessen und sich rund um wohl und zufrieden fühlen.
Fazit
Beim bestmöglichen Entfalten des eigenen Potentials spielen einige Faktoren zusammen. So erwähnt auch Seligmanns PERMA Modell die Wichtigkeit positiver Emotionen, sowie die Bedeutung vom Sinn im eigenen Tun und Handeln. Ein erfülltes Leben kann nur derjenige führen, der sich tagtäglich an diesen fünf Bestandteilen orientiert. Sie lassen sich auch ganz einfach aufs Netzwerken umlegen: Wenn Sie bereit sind zu geben, Ihre Beziehungen pflegen, willig sind, stets neues dazu zu lernen und außerdem achtsam und aktiv sind, wird Ihnen auch das Knüpfen neuer Beziehungen leichter fallen und glücken.
Doch der Ausgangspunkt dafür sind Sie selbst: Legen Sie sich einen Zeitplan zu, erstellen Sie regelmäßig To-Do-Lists, die nicht nur berufliche Aufgaben und Termine oder sonstige Pflichten umfassen, ja, organisieren Sie auch Ihre Freizeit – Sie werden sehen, dann bringen Sie viel mehr von dem unter, was für Sie wirklich zählt und was Sie wirklich tun wollen, als wenn Sie es nicht tun. Denn wenn Sie solche Sachen immer hinten anstellen, werden Sie mit der Zeit unglücklich. Doch um erfolgreich zu sein, ist es wichtig, seine eigene Balance zu finden. Setzen Sie sich realistische Ziele und arbeiten Sie diszipliniert auf diese hin zu – dafür werden Sie auch belohnt. Sie dürfen sich regelmäßig auch selbst eine Freude machen! Vergessen Sie bei dem ganzen Stress und Rummel des Alltags nicht auf Ihr eigenes Wohlbefinden. Bringen Sie all dies organisiert in Einklang mit Ihren Verpflichtungen und Sie müssen keine wertvollen Aktivitäten mehr vernachlässigen.
Viel Spaß dabei!
Diese und viele weitere ausführliche Tipps bringe ich Ihnen auch gerne in einem meiner Seminare zum Thema Präsentieren in Österreich und Deutschland näher. Informieren Sie sich jetzt über die aktuellen Termine.
Für Leseratten habe ich Tipps für die richtige Netzwerkstrategie genauer auch in meinem Buch “Kleines Netzwerk 1×1 – Die Kunst, Kontakte aktiv zu knöpfen und bewusst zu pflegen” zusammengefasst.
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